Manches ist so widersinnig, dass man es gar nicht glauben kann. Etwa wenn mit Steuergeld eine Form der Herstellung von Lebensmitteln gefördert wird, die den eigenen Gesetzen widerspricht. Wenn also zig Millionen Euro vom Staat jährlich dafür ausgegeben werden, dass die ausländische Massentierhaltung ihre Billigware über unsere Grenzen bringt. Klingt verrückt? Ist es auch. Aber trotzdem unsere traurige Realität in Österreich.

Jedes Jahr werden Unmengen an Tierqual-Produkten für öffentlichen Küchen eingekauft und dort undeklariert aufgetischt. Etwa das polnische Putenschnitzel in Kindergärten, die ukrainische Eierspeis im Krankenhaus oder die Ente aus Stopfmast & Lebendrupf im Altenheim, um nur einige Beispiele zu nennen. Niemand erfährt davon, denn beim Essen herrscht Intransparenz. Schlimm genug. Aber auch noch finanziert mit Steuergeld?

Ich fordere mit dem Tierschutzvolksbegehren die Weiterentwicklung der heimischen Tier- und Umweltschutz-Standards. Weil ich der Meinung bin, dass die Lebend-Tiertransporte ins Ausland, das massenhafte Kükentöten oder die betäubungslose Ferkelkastration verboten werden sollten. Weil ich erreichen möchte, dass kein genmanipuliertes Soja aus dem Regenwald mehr im AMA-Gütesiegel-Fleisch stecken darf. Und noch vieles mehr.

Schlecht für Tiere, Natur und unsere Bauern

Doch es ist der pure Hohn für unsere heimischen Landwirte, wenn wir die Auflagen bei uns erhöhen, dann aber gleichzeitig die spottbillige Qualware aus dem Ausland mit Steuergeld einkaufen. Während bei uns also die kleinbäuerliche Landwirtschaft stirbt, weil sie auf einige der schrecklichen Methoden verzichtet, die schnellen Profit bringen, werden gigantische Betriebe in Polen, der Ukraine und Deutschland auch noch staatlich subventioniert.

So kann es nicht weitergehen. Dort, wo wir als Gemeinschaft konkrete Einflussmöglichkeit haben, müssen wir sie auch nutzen. Es gibt mittlerweile gute Berechnungen, die zeigen, was für einen gewaltigen positiven Effekt es hätte, wenn der Staat seine Einkaufsmacht für regionale, tier- und klimafreundlich erzeugte Lebensmittel nutzen würde. Zigtausende Landwirte könnten überleben, tausende Landwirte könnten schrittweise umstellen.

Es ist nicht einzusehen, dass unser Steuergeld für Produkte ausgegeben wird, deren Herstellung wir bereits verboten haben. Das widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern ziemlich sicher auch den geltenden Gesetzen. So oder so: Wir müssen erreichen, dass der Einkauf dieser Lebensmittel in den öffentlichen Küchen eingestellt wird. Das können wir auf dem Gesetzesweg erreichen. Und das müssen wir auch.

Deswegen ist mir das Volksbegehren so wichtig. Vieles können wir über unseren Teller entscheiden. Und es ist auch extrem wichtig, dass wir nicht aufhören nach Verbesserungen zu streben. Doch wir müssen auch alles in unserer Macht stehende unternehmen, um die bestehenden Absurditäten zu beenden. In der Gemeinschaft, als mündige BürgerInnen. Daher: Noch bis 29. Juni das Tierschutzvolksbegehren unterschreiben bitte!

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