Ich habe in den letzten Wochen unzählige Gespräche über die nahenden Bundespräsidentschafts-Wahlen geführt. Auf der Straße und im Netz. Und wurde dabei auch sehr oft gefragt, wieso ich Rudolf Hundstorfer unterstütze und nicht etwa Alexander Van der Bellen. Ich bin darauf schon öfters eingegangen, möchte aber noch einmal darlegen, wieso ich mich so entschieden habe.

Weil es gerade bei mir, der sich nie scheut auch kritisch aufzutreten, eben nicht um „Parteidisziplin“ geht. Sondern weil es einfach viele gute sachliche Argumente für Rudi Hundstorfer gibt die mich davon überzeugt haben, dass er der Richtige ist – auch abseits der großen persönlichen Wertschätzung für ihn als Menschen.

Im nachfolgenden habe ich versucht anhand einiger Punkte aufzuzeigen, was ihn für mich einzigartig macht.

  • Weil Rudolf Hundstorfer ein „Hackler“ ist

Rudolf Hundstorfer stammt aus einfachen Verhältnissen. Er hat eine Lehre gemacht und dann bei der Gemeinde Wien gearbeitet. Er war Personalvertreter und Gewerkschafter. Er hat mit den Menschen und für die Menschen ehrenamtlich und auch beruflich gewirkt und dabei unzählige von ihnen persönlich bei der Lösung von Problemen unterstützt. Das ist wichtig, weil er dadurch die Perspektiven der Menschen kennt – hautnah und realistisch.

  • Weil Rudolf Hundstorfer praktische Erfahrung mit Verantwortung hat

Rudolf Hundstorfer war Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds und hat diesen in einer seiner schwierigsten Phasen stabilisiert. Das war eine unglaubliche Herausforderung, gerade angesichts dessen was vorher alles passiert ist in Zeiten einer schwarz-blauen Regierung. Er war danach Sozialminister und hat als solcher maßgeblich gegen die ewigen Versuche der ÖVP gewirkt, den Sozialstaat zu demontieren. Er hat praktische Erfahrung im Krisenmanagement.

  • Weil Rudolf Hundstorfer gegen Studiengebühren ist

Rudolf Hundstorfer steht dazu, dass der freie Zugang zu Hochschuldbildung für alle Menschen gegeben sein muss. Das macht er aus der tiefen Überzeugung heraus, dass alle die gleichen Bildungschancen haben sollen, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Und niemand soll durch die zusätzliche finanzielle Belastung davon ausgeschlossen werden. Selbst als jemand der nicht studiert hat tritt er für die Möglichkeiten anderer ein, diesen Weg einschlagen zu können wenn sie es möchten.

  • Weil ich das Amtsverständnis von Rudolf Hundstorfer teile

Rudolf Hundstorfer hat klar deklariert: „Nein, ich wünsche mir keine FPÖ-Regierung. Aber ja, ich werde sie angeloben, wenn es eine Mehrheit für sie gibt.“ Damit kommt sein Demokratieverständnis zum Ausdruck: Die Stimme der WählerInnen gilt es ernst zu nehmen und die Wahlentscheidung der Menschen zu respektieren. Weil es bei der Ausübung des Amtes des Bundespräsidenten eben nicht um die persönlichen Präferenzen geht sondern um einen verfassungsgetreuen Dienst für die österreichischen Bürgerinnen und Bürger.

  • Weil Rudolf Hundstorfer als Einziger kein Wirtschaftsliberaler ist

Rudolf Hundstorfer hat sich immer gegen die fortschreitende Neoliberalisierung der Gesellschaft gestellt. Als Gewerkschafter und auch als Sozialminister hat er sich, wo immer es in einer Koalition mit der ultra-liberalen ÖVP möglich war, für die Ärmsten und Schwächsten engagiert. Er hat sich gegen die Jugendarbeitslosigkeit und für Älterenbeschäftigung eingesetzt. Und er hat erbittert für die Sicherung der Pensionen gekämpft.

Und abschließend möchte ich noch ein paar Worte an jene richten, die nur deswegen beabsichtigen Rudolf Hundstorfer nicht zu wählen, weil sie damit ein „Zeichen“ gegen die aktuelle Regierungspolitik setzen möchten. Liebe Leute, das ist eine Persönlichkeitswahl. Hier geht es ausschließlich um die Person Rudolf Hundstorfer. Geht also bitte nochmal in Euch und überlegt, ob Ihr wirklich taktischen Spielchen den Vorzug geben wollt. Gerade angesichts obiger Argumente.

Die zentrale politische Frage unserer Zeit ist die der Ungleichverteilung. Und hier sind wirtschaftsliberale Haltungen einfach grundfalsch. Ich wähle daher einen Menschen als meinen Repräsentanten im obersten Amt des Staates, der hier meine Ideale teilt. Der auf der Seite der Menschen steht. Und weil ich den superreichen Lobbys mit ihren Konzernen, Medien und Erfüllungsgehilfen eines klar ausrichen möchte: Hier bestimmen immer noch wir BürgerInnen, nicht Euer Geld.


Foto: Johannes Zinner via rudolfhundstorfer.at

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