Es ging ein großer Aufschrei durch das Land, als letztes Jahr bekannt wurde, dass in einem einzigen Ferkelaufzucht-Betrieb in der Steiermark, jährlich über 5.000 tote Ferkel im Müll landen. Sie sind der „Kollateralschaden“ der Intensivtierhaltung, werden wegen Erkrankungen getötet oder sterben durch die tierschutzfeindlichen Haltungsbedingungen.
Wir sahen Mülltonnen, in denen sich die toten Ferkeln stapelten. In meiner Funktion als Tierschutzsprecher im Parlament habe ich die Ministerin damit konfrontiert – und bekam zur Antwort, dass tote Jungtiere statistisch nicht erfasst werden. Wir wissen also nicht, wie viele jährlich in Österreich genau sterben und es wird auch nicht dokumentiert wieso.
Das hat einen Grund: Die heimische Landwirtschaftspolitik hat bislang kein besonderes Interesse daran, dass das System Intensivtierhaltung verändert wird. Zu groß ist der Profit für einige wenige. Während viele KleinbäuerInnen sich große Mühe geben die Vorschriften einzuhalten und gar zu übertreffen, geben sich manche Große offenbar ungeniert.
Es ist absolut abscheulich, dass hunderttausende Tiere jährlich zum „Abfallprodukt“ eines außer Kontrolle geratenen Systems werden. Doch diese Großbetriebe schädigen auch die Umwelt, unsere Natur und unser Klima. Was notwendig ist um so schnell wie möglich eine größtmögliche Menge an Tieren zu „produzieren“, zerstört unsere Welt.
Eine Änderung ist möglich – und notwendig
Wir sprechen hier von global importierten Futtermitteln, von Treibhausgasen und Tiertransporten, wir sprechen von versiegelten Böden und verschmutztem Grundwasser. All das sind Auswirkungen dieser Form der Landwirtschaft, die nicht nur den Tieren, sondern auch uns und langfristig natürlich unseren Kindern und Enkelkindern schadet.
Dabei wäre es anders möglich. Die Bio-Landwirtschaft ist ein erster guter Schritt in die richtige Richtung. Neue Modelle, wie etwa die solidarische Landwirtschaft, bieten interessante Perspektiven. Vor allem aber braucht es den politischen Willen, dass die österreichischen KleinbäuerInnen stärker gefördert werden und der Obst- und Gemüseanbau.
Es wird Zeit für eine Veränderung. Diese werden wir nicht an den Kassen erwirken, für die müssen wir einen gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss herbeiführen. Deswegen habe ich das Tierschutzvolksbegehren initiiert. Deswegen kämpfe ich dafür, dass es ein Erfolg wird. Denn nur wenn wir ein starkes Zeichen an die Politik senden, wird sich was ändern.
Macht mit, werde in Deiner Region aktiv: https://tierschutzvolksbegehren.at/mitmachen