Man muss sich das vorstellen: In Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen landen ausländische Tierqualprodukte am Teller. Finanziert mit unserem Steuergeld. Aus dem einzigen Grund, weil sie billiger sind, als die regionalen Lebensmittel. Das ist nicht nur ein volkswirtschaftlicher Unsinn, sondern auch die Verhöhnung unserer eigenen Gesetze. Und ein Angriff auf die heimische Landwirtschaft, die droht im Kampf gegen die übermächtige Konkurrenz aus dem System Massentierhaltung unterzugehen.

 

Mit den gigantischen Tierfabriken im Osten Deutschlands, in Polen und in der Ukraine, wo der Großteil der Puten, der Eier und beträchtliche Teile des Schweinefleisches herkommen, können wir nicht mithalten. Und wollen wir auch nicht. Denn unsere Gesetze sind in vielen Bereichen sehr viel strenger, wenn es um Tierwohl oder Umweltschutz geht. Das hat einen guten Grund und war ein langer Weg. Wie absurd ist es dann aber, dass wir unseren Landwirten verbieten so zu produzieren, gleichzeitig aber unser Steuergeld für genau solche Produkte ausgeben?

 

Das Volksbegehren sorgt für Bewegung

Es ist eine der wichtigsten Forderungen des Tierschutzvolksbegehrens: Steuergeld soll ausschließlich für heimische Lebensmittel ausgegeben werden, wo möglich am besten auch gleich in Bio-Qualität. Jetzt langsam hat die Regierung erkannt, die Coronakrise dürfte ein wichtiger Motor gewesen sein, dass sie ihren schönen Worten im Regierungsprogramm auch endlich Taten folgen lassen muss. Ich begrüße das sehr. Man darf gespannt sein, wie die konkreten Bestimmungen aussehen werden, doch die Hoffnung lebt. Endlich bewegt sich was.

 

Wir können natürlich nicht an allen Orten der Welt gleichzeitig für mehr Gerechtigkeit sorgen. Wir sind dort am effektivsten, wo wir selbst persönlich Einfluss nehmen können. Aber wir können uns dafür einsetzen, dass wir zumindest die Ungerechtigkeit, das Leid und Elend, nicht noch vergrößern. Das geht etwa auch über eine Reduktion der Nachfrage, wie etwa auch beim Import von Regenwald-Soja gefordert. Wenn der Staat seine erheblichen Mittel einsetzt, um das Gute zu fördern, dann würde das schon gewaltige Auswirkungen haben. Hier geht’s um hunderte Millionen Euro.

 

Wieder einen Erfolg erzielt

Das würde nicht nur den Tieren helfen, es wäre auch gut für die Natur und unsere Landwirtschaft. Schritt für Schritt müssen wir vorwärtskommen. Die Umstellung der öffentlichen Beschaffung, hin zu regionaler, tier- und klimafreundlicher Erzeugung, ist ein ganz wesentlicher Beitrag dazu. Wenn wir mit dem Tierschutzvolksbegehren dazu beitragen konnten, dass die Regierung hier mehr Tempo macht, dann hat sich unser Einsatz auf jeden Fall ausgezahlt. Es ist ein weiterer Erfolg unserer Initiative und das macht Mut!

 

Apropos: In Vorarlberg, als zweitem Bundesland nach Salzburg, wurde kürzlich einstimmig unsere Forderung nach verpflichtender Transparenz bei Lebensmitteln beschlossen. Das zeigt, dass sich unser Druck auszahlt. Nun muss auf Bundesebene für eine entsprechende Regelung gesorgt werden und da gibt es natürlich einiges an Blockade, vor allem durch die Wirtschaftskammer. Aber unser Engagement zahlt sich aus, Schritt für Schritt kommen wir voran. Mehr Transparenz am Teller ist ein wirksames Instrument gegen unerkannte Tierqual-Importe und daher eine wichtige Maßnahme zur Stärkung der Regionalität.

 


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