Die Käfighaltung ist in Österreich seit Jahren verboten. Und trotzdem werden nach wie vor über 200 Millionen Eier jährlich importiert, die so produziert wurden. Sie finden sich in der Gastronomie und in Fertigprodukten. Und niemand erfährt davon – denn es gibt keine Kennzeichnungspflicht. Ein Missstand, den wir dringend beheben müssen.

Bis zu 50% der in Gastronomie und Industrie verarbeiteten Eier stammt aus dem Ausland. Vielfach stammen die Eier aus allen Teilen der Welt, sie werden in Käfighaltung produziert und in Form von Trockenei um den Globus geschickt. Bis sie schließlich unbemerkt und letztlich von den KonsumentInnen ungewollt auf den heimischen Tellern landen.

Im Vordergrund steht der Preis, nicht die Qualität und nicht die Herkunft. Damit werden nicht nur heimische Landwirte geschädigt, unter den Transporten leidet auch die Natur und das Klima. Und nicht zuletzt bedeutet die Käfighaltung eine unvorstellbare Qual für die Hühner, die auf engstem Raum dahinvegetieren, bis sie es nicht mehr schaffen.

Eine Änderung wäre möglich

Eine mögliche Lösung wäre die Kennzeichnungspflicht. Wenn die Herkunft und die Haltungsbedingungen aller tierischen Produkte in Gastronomie, Industrie und öffentlichen Küchen verpflichtend anzugeben wäre, könnten die KonsumentInnen selbst entscheiden, ob sie das System Massentierhaltung weiterhin mit ihrem Geld unterstützen wollen.

Denn nur einen Bruchteil der Bedingungen können wir über die Kassa steuern. Immerhin werden je ein Drittel aller konsumierten tierischen Produkte in der Gastronomie und in öffentlichen Küchen verwendet und nur ein Drittel landet in den Supermärkten. Die viel beschworene Macht der KonsumentInnen gelangt da eindeutig an ihre Grenzen.

Obwohl es bereits eine breite Allianz von politischen VertreterInnen gibt, die eine Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie fordert, wurde es bislang nicht in Angriff genommen. Der Einfluss der Industrie ist offenbar zu groß, die Macht der Lobbys blockiert den längst fälligen Fortschritt. Zum Schaden von Mensch, Tier und Umwelt.

Es ist von großer Bedeutung, dass die Politik sich hier endlich für eine Änderung einsetzt. Sowohl auf europäischer Ebene, wo ein komplettes Verbot der Käfighaltung in Angriff genommen werden sollte, als auch auf nationaler Ebene, wo mit einem Tierwohl-Gütesiegel und einer Kennzeichnungspflicht entscheidende Schritte gesetzt werden könnten.

Umso wichtiger ist es, jetzt gemeinsam Druck von unten aufzubauen: Werde Teil der Bewegung!


Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.

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